Eine kleine Anleitung wie man die eigenen Kräuter verwenden und konservieren kann
Über und über mit Kräutern bedeckt war meine Kräuterspirale, eine richtige grüne Kräuterpracht. Ganz stolz war ich darauf. Da musst ich mich schon ein wenig überwinden, die Kräuter nun zur ernten, doch dafür habe ich sie ja in der Kräuterschnecke gezogen. Und sieht die Ernte auf diesem Bild nicht duftend frisch aus? Wenn man Bilder nur riechen könnte!
Gestern war ein wunderschön sonniger, trockener Tag – ideal für die Kräuterernte. Also raus mit der Gartenschere und ran die Kräuter. Davor mussten ich und mein kleiner Sohn noch an allen Kräutern riechen. Ich sage es euch, war das ein Duft, als dann alle Kräuter abgeschnitten und in Bündel gebunden am Gartentisch gelegen sind. Nun duftet unser ganzer Holzschuppen, wo die Kräuter zum Trocknen aufgehängt sind. Doch der Reihe nach – heute möchte ich euch weitergeben, wie man Kräuter am besten erntet, trocknet und weiter verarbeitet.
Kräuter ernten
Kräuter erntet man besten an einem sonnigen Tag, idealer Weise am späten Vormittag wenn der Tau abgetrocknet ist und die Kräuter ihren vollen Duft verströmen und trocken sind. Die Kräuter sollen noch nicht blühen, dann enthalten die Blätter am meisten von ihren guten Inhaltsstoffen und duften herrlich. Genau das wollen wir ja haben.
Wenn man die Kräuter regelmäßig abschneidet, wachsen die meisten davon wieder nach, und man hat mehrmals im Jahr frische Kräuter zur Verfügung. Bei der Ernte, die Kräuter in der Kräuterschnecke oder im Kräuterbeet kurz über den Boden abschneiden und in einem Korb sammeln.
Ganz wichtig: die Kräuter nicht waschen, schon gar nicht wenn man sie trocknen möchte. Sind sie doch mal recht schmutzig und ihr wollt sie waschen, gut abtrocknen lassen, denn ansonsten verderben sie.
Kräuter weiter verarbeiten
Nun kann man sich entscheiden: Die Kräuter frisch weiter verarbeiten oder trocknen?
Getrocknete Kräuter zu
- Kräutertee
- Kräutersalz
- Kräuterkissen weiterverarbeiten.
Mit frischen Kräutern:
- Tinkturen oder Liköre ansetzen
- einen Sirup einkochen
- ein frisches Kräutersalz produzieren.
- Eine weitere Alternative ist ein eine erfrischende, selbstgemachte Kräuterlimonade.
Kräuter trocknen
Wer seine Kräuter nicht sofort weiter verarbeitet, sollte sie trocknen. Ich bevorzuge die traditionelle Methode, und hänge die Kräuterbüscheln in meinem Holzschuppen auf. Ein luftiger Dachboden ist auch ein guter Ort um Kräuter zu trocknen. Aber natürlich kann man auch einen Dörrapparat verwenden. Die Kräuter können auch in Siebe gelegt werden, da gibt es viele Hilfsvorrichtungen dafür, aber eine Wäscheleine an einem luftigen, schattigen Ort tut es auch. Nur bitte nicht in die direkte Sonne hängen, das mögen die empfindlichen Kräuter gar nicht. Wenn ich Blüten trockne, z.B. die Blüten der Königskerze (für den Kinder-Hustentee), dann lege ich diese in einen leeren Karton auf eine Küchenrolle locker auf und stelle sie ebenfalls in den Holzschuppen.
Wichtig ist, dass die Trockenzeit so kurz als möglich ist, denn um so besser ist das Aroma. Die Kräuter sollten gut trocken sein, aber nicht ausgedorrt. Sind die Kräuter trocken, nimmt man sie runter, streift die Blätter von den Stängeln ab und füllt sie am besten in Schraubgläser, wo man sie bis zur Weiterverarbeitung gut aufbewahren kann. Ich finde, das ist die unkomplizierteste Methode.
Kräuter Sirup
Holunderblüten Sirup kennt jeder. Nicht ganz so üblich, aber besonders schmackhaft ist Kräuterlimonade aus Kräutersirup, eine schmackhafte Methode um den Geschmack der Kräuter zu konservieren. Hier kann man variieren wie man möchte. Estragon und Lavendel machen die Limonade ein wenig herb würzig, Ringelblumen, Mädesüß und Melisse eher süßlich, Minze erfrischt besondern. Einfach ausprobieren. Die (fast) zuckerfreie Alternative ist die Kräuter einfach mit Zitrone, Wasser und evt. Früchten oder Gurke in einem Krug anzusetzen und mit Eiswürfeln gekühlt zu trinken, z.B. in Form einer Rosmarin-Estragon-Gurken Limonade.
Kräuter Salz – frisch oder getrocknet
In meiner Küche gehört Kräutersalz einfach dazu, es würzt mit vielfältigen Aromen und gibt den Gerichten einen feinen, raffinierten Geschmack. Man kann es mit frischen Kräutern herstellen oder mit getrockneten. Eine Anleitung für Kräutersalz mit frischen Kräutern habe ich hier für euch: Von der Kräu
terschnecke ins Kräutersalz
Kräuter Öl oder Essig herstellen
Kräuter Öle oder Essig sind eine wunderbare kulinarische Ergänzung. Einfach anzusetzen und leicht zu verwenden geben sie Salaten eine feine Kräuternote. Wichtig ist, ein gutes Ausgangsprodukt zu nehmen, z.B. ein gutes kaltgepresstes Olivenöl oder einen guten Frucht- oder Weinessig. Man gibt frische, aber trockene Kräuter in eine Flasche mit einem weiten Hals oder in ein Schraubglas und füllt es einfach mit Essig oder Öl auf. Je nach Belieben bleiben die Kräuter drinnen oder man filtert es nach ca. 3 Wochen ab. Die Flaschen kühl und dunkel lagern, Öle jedoch nicht in den Kühlschrank stellen.
Tinktur herstellen
Um eine Tinktur herzustellen, gibt man die frischen, gesäuberten Kräuter in ein Schraubglas, bis es voll ist. Die Kräuter sollen im Glas locker verteilt sein. Dann füllt man es mit Korn oder einem guten Obstler oder anderen neutralen Schnaps auf und lässt das Glas in einem dunklen Raum ca. 8 Wochen stehen. Der Alkohol löst die Inhaltsstoffe aus den Kräutern heraus und konserviert sie. Dann abseihen und in dunkle Flaschen füllen. Kräutertinkturen sind sehr lange haltbar und werden tropfenweise eingenommen.
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