Jetzt ist die richtige Zeit für die Gartenkräuter Planung!
Der Frühling vor unserer Tür und wartet im Garten auf uns. Also heißt es für uns fleißige Gärtner, raus in den Garten und Kräuterbeet bauen oder rein beim Gärtner und erste Kräuterpflanzen aussuchen. Aber Achtung, nicht alle Kräuter vertragen Temperaturen unter Null Grad, besser noch vorsichtig sein und heikle Pflanzen länger auf der Fensterbank warten lassen. In der Zwischenzeit könnt ihr euch überlegen, wo und wie ihr euer Kräuterbeet anlegen möchtet, und vor allem welche Kräuter ihr euch zulegen möchte.
Wenn ihr so wie ich gerne mit Kräuter kocht, dann überlegt doch in einem ersten Schritt, mit welchen Kräutern ihr euer Essen verfeinern möchtet. Eher heimische Kräuter oder liebt ihr südländische Kräuter und Mittelmeer Küche? Beide mögen verschiedene Erden und verschieden viel Wasser. Es gibt ja so viele schöne herrlich duftende Kräuter. Also ich kann mich da oft gar nicht entscheiden! Am liebsten hätte ich zusätzlich zur Kräuterschnecke, die mir mein lieber Mann voriges Jahr selbst gebaut hat, auch noch ein Kräuterhochbeet und vorm Küchenfenster noch ein Balkonkisterl mit Schnittlauch, Petersilie und Basilikum, damit man ich es immer griffbereit habe. Sucht euch auf jeden Fall ein sonniges, südlich ausgerichtetes luftiges Plätzen für eure Küchenkräuter aus. Denn Kräuter lieben es hell und sonnig, aber nicht die pralle Sonne. Ich glaube, heuer geht es ans nächste Bauwerk….
Auswahl der Kräuter – eine kleine Übersicht und Entscheidungshilfe
Gute heimische Gärtnereien bieten ja mittlerweile eine tolle Auswahl an vorgezogenen Kräutern. Noch sind die Nächte zu kalt, um die Kräuter ins Freie zu setzen. Doch um ein wenig beim Gärtner zu schmökern oder die ersten Küchenkräuter im Haus oder Glashaus vorzuziehen, dazu ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Ich habe mir schon einen Topf Petersilie und Schnittlauch aufs Fensterbrett gestellt , um schon ein wenig Grün abzupfen zu können.
Da wären mal die heimischen Küchenkräuter…
Petersilie, Schnittlauch und Dille. Das sind die heimischen Klassiker schlechthin, die jeder kennt und verwendet. Mittlerweile muss man eigentlich auch das Basilikum dazu zählen, das hat sich einfach beliebt gemacht.
Schnittlauch darf mit seinem feinen milden Lauchgeschmack in keiner österreichischen Suppe fehlen, Petersilie ist sowieso nicht wegzudenken. Was wäre eine gebratene Forelle, Knödel mit Ei oder eine schöne Eierspeise ohne aromatische Petersilie?
Und Dille? Mein heimlicher Favorit. Wächst unkompliziert, duftet herrlich, streut sich selbst aus, und wenn man Glück hat, kann man im Herbst nochmals Dille ernten. Eines meiner Lieblingsessen: im Ofen gebratenes Lachsfilet im Backpapier mit ganz viel Dille oben drauf. Dillfisolen mit Erdäpfeln schmecken sowieso immer.
Basilikum: Sonnengereifte Tomaten mit Basilikum. Oder Nudeln mit Tomatensauce und Basilikum. Basilikum Pesto oder Sommersalat mit Basilikum. Das herrlich duftende Kraut passt perfekt in die Sommerküche und ist mittlerweile in vielen verschiedenen Varianten erhältlich. Staudenbasilikum, Thai Basilikum, großblättriges Basilikum. Ich bevorzuge immer noch die ganz normale italienische Variante.
Alle 4 Kräuter – Petersilie, Schnittlauch, Dille und Basilikum mögen es schön feucht und sonnig und können zusammen in ein Kisterl gepflanzt werden. Sie bevorzugen eine gute Humuserde und möchten regelmäßig gegossen werden. Also in gute frisch gekaufte Gartenerde setzen oder diese mit eigenen Kompost vermischen. In der Kräuterschnecke sind sie eher unter anzutreffen, da es dort am meisten Wasser gibt. Achtung beim Basilikum, es braucht zwar viel Sonne und Wärme, aber nicht die pralle Sonne. Ich habe es in der Kräuterspirale etwas weiter hinten gepflanzt, damit es auch Halbschatten hat, und das hat bestens geklappt.
Die Südländer oder Mediterranen Kräuter
Oregano, Rosmarin, Thymian und Salbei – die mediterranen Kräuter schlechthin. Aromatisch duftend, frisch oder getrocknet – perfekt passend für die Mediterrane Küche. Sie haben die Sonne einfach in sich gespeichert. Nachdem diese Küchenkräuter aus dem Süden stammen und dort oft in ihrer wilden Form anzutreffen sind, brauchen sie weniger Wasser und mögen gerne Sand in der Erde. Denn der speichert die Wärme und macht den Boden für das Wasser durchlässiger. Oregano, Rosmarin, Thymian und Salbei mögen und vertragen die Sonne und sind in der Kräuterschnecke ganz oben anzutreffen, eben nahe an der Sonne. Vermischt Gartenerde mit Sand, das lässt das Wasser durchsickern, sparsam gießen.
Oregano, der perfekte Begleiter für Griechischen Salat und Pizza, Rosmarin macht sich auch in einer erfrischenden Limonade gut. Salbei ist gehört in die italienische Küche – Nudeln mit Zitrone und Salbei oder Saltimbocca gehen ohne Salbei eben gar nicht. Thymian lässt sich vielfältig einsetzen, z.B. mit Fisch oder Lamm. Salbei und Thymian sind getrocknet außerdem gute Begleiter für den Winter, nämlich für den Husten oder Halsweh Tee!
Die würzige Kräuterecke – Liebstöckl, Koriander, Estragon & Pfefferminze
Dann gibt es noch die Kräuter, die man nicht täglich in der Küche verwendet, aber auf die ich nicht mehr verzichten möchte. Liebstöckl, Koriander, Estragon und Pfefferminze: Sie verströmen ihr eigenes würziges Aroma. Sie passen nicht überall, aber bei manchen Speisen sind sie einfach unverzichtbar.
Suppengemüse für österreichische Rinds- oder Hühnersuppe ohne Liebstöckl? Da würde einfach was fehlen. Heißt es doch umgangssprachlich auch Maggikraut. Guacamole mit Avocado, Tomaten, Chili und Koriander – da verleiht der Koriander die feine Geschmacksnote, genauso in einer asiatischen Suppe mit Garnelen. Estragon, da muss man schon ein wenig experimentierfreudiger sein. Aber einem Kräuteressig, selbst gemachten Senf, eingelegtem Gemüse oder Salatmarinaden verleiht er eine süß aromatische Würze.
Die Pfefferminze spielt in ihrer eigenen Liga. Sie findet vor allem in Getränken ihre Bestimmung. Egal ob Pfefferminzlimonade, Mochito, Erdbeerbowle mit Pfefferminze oder Pfefferminztee. Die Minze ist sommerlich erfrischend, kühlend. In der Küche gehört sie vor allem zu orientalischen Speisen.
Alle 4 haben ähnliche Ansprüche an die Erde: durchlässiger, guter Boden. Dafür vermischt ihr am besten Gartenerde mit Humus und ein wenig Sand. Gegossen werden mögen Liebstöckel, Koriander, Estragon und Minze regelmäßig, aber nicht zu viel. Wenn ihr die Kräuter in Kisterln oder Töpfe setzt, dann gebt der Minze ein eigenes Gefäß. Die Pfefferminze bildet keine klassischen Wurzeln, sondern Rhizome unter der Erde, und die breiten sich schnell aus und würde die anderen Kräuter verdrängen.
Die nicht so üblichen Kräuter…
Die Auswahl an Kräutern ist dann noch lange nicht vorbei. Da gibt es noch ganz, ganz viele. Hier noch eine Liste was in meinen Garten manchmal noch wachsen darf:
- Melisse
- Majoran
- Kerbel
- Bohnenkraut
- Knoblauchgras
- Zitronenthymian
- Bärlauch (wobei ich den lieber wild sammle)
- Currykraut
- Lavendel
Folgt einfach eurer Nase und eurem Geschmack. Überlegt euch, wofür ihr wo Platz habt im Garten, wo Sonne ist und wo Schatten. Eine Kräuterspirale kann ich euch wirklich empfehlen. Wie ihr diese selbst bauen könnt, verrate ich euch im Artikel „Kräuterspirale selbst gebaut„. Aber auch ein Kisterl oder ein Kübel tut es, Kräuter wachsen überall und bereichern unsere Küche einfach unendlich.
PS: Danke an die Gärtnerei Blumen von Schuller in Wolkersdorf für die große Kräuterauswahl, dort habe ich die riesige tolle Kräuterauswahl fotografiert.
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