Duftende Quitten versüßen uns den Spätherbst
Habt ihr schon mal einen Raum betreten, wo ein Kisterl mit Quitten für ein 1-2h gestanden ist? Es duftet einfach herrlich! Nachdem mir noch Mitte November Quitten sozusagen in die Hände gefallen sind, musste ich noch herrlich süßes, duftendes Quittengelee produzieren. Ok, ich gebe zu, es war ein verlassenes Quittenbäumchen am Wegesrand, wo bis jetzt niemand die Quitten geerntet hatte, also habe ich mich der wunderschönen Früchte angenommen. Die kann man doch nicht einfach verderben lassen!
Quittengelee ist eine meiner liebsten Frühstücksmarmeladen, da es so einen feinen Geschmack hat. Wiedermal pur und unverfälscht, da ich außer einem Schuss Rum und ein wenig Zitronensaft keine Gewürze dazugebe. Die braucht die Quitte auch gar nicht.
Diesmal hatte ich auch Glück, die Quitten waren schön weich und ich konnte sie ganz leicht schneiden. Auch keine Spur von einer braunen Verfärbung. Ich denke, ich habe den idealen Erntezeitpunkt und eine gute Sorte erwischt.
Wer keine Quitten von Bekannten bekommt oder einen vernachlässigten Baum findet, so wie ich: In gut sortierten Obst Geschäften bekommt man auch Quitten zu kaufen.
Quittengelee am Foodcamp in Wien
Mein Quittengelee gab es gestern auch am Foodcamp in Wien in der Marktwirtschaft zu verkosten. Eine tolle Veranstaltung mit vielen lieben Foodblogger Kollege, die ich erstmals miterleben durfte. (Mehr dazu noch später). Meine geniale Kräuterkollegin – Kräuterpädagogin Petra von Genusswelten hatte einen Wildkräuter Verkostungsstand am Foodcamp. Ich durfte dazu das Quittengelee und das Vogelmiere Pesto beisteuern.
Am Foodcamp habe ich einigen Teilnehmern versprochen, ihnen das Rezept für das Quittengelee zu verraten. Also, wie immer, hier das Rezept!
Rezept Quittengelee
- 2 kg Quitten
- 1,5 Liter Wasser
- 1 unbehandelte Zitrone
- 1 – 2 Packerl Gelierzucker 1:1 der auch 1:2
- Schuss Rum
Zuerst die pelzigen Freunde von ihrem Pelz befreien. Dh, die Quitten waschen und dabei ihren Pelz abreiben. Danach die Quitten mit einem großen scharfen Messer (die Quitten können manchmal ganz schön hart sein) in Achtel Stücke schneiden und das Kerngehäuse und den Stil entfernen. Wenn die Quitten hart sind, kann das Kerngehäuse auch drinnen bleiben, das stört eigentlich nicht.
Die geschnittenen Quitten abwägen und gemeinsam mit de Wasser aufkochen. Dazu etwas Schale von einer unbehandelten Zitrone dünn abschneiden und dazu geben, genauso den Saft einer halben Zitrone. Damit bekommt das Gelee einen frischeren Geschmack und das Fruchtfleisch der Quitten wird nicht so leicht braun. Alles zusammen 30-45min köcheln lassen. Auf jeden Fall so lange, bis das Fruchtfleisch schön weich ist. Spätestens jetzt duftet es im ganzen Haus nach Quitte! 🙂
Nun das Quitten Kompott in einzelnen Portionen samt dem Saft durch eine Flotte Lotte drehen oder durch ein grobes Sieb streichen. Ich mag es gerne wenn das Fruchtfleisch zum Teil durch das Sieb durchgeht und im Gelee mit dabei ist. Damit ist das Gelee zwar nicht mehr ganz klar, aber viel fruchtiger. Achtung: Den Saft und das durchgepresste Fruchtfleisch in einem Topf auffangen – damit wird weiter gearbeitet!!!!
Nun den Saft mit dem Fruchtfleisch abmessen, damit man weiß wieviel Gelierzucker oder Quitten und Zucker dazu kommt. Auf einen Liter des Saftes kommt 1kg 1:1 Gelierzucker. Wenn ihr ein 2:1 Produkt nehmt, dann nehmt ein wenig mehr Geliermittel als auf der Packungsanleitung steht.
Mit dem Gelierzucker aufkochen und 3-5 Minuten gut durchkochen. Zum Schluss einen guten Schuss Rum dazu geben. Wer mag, gibt noch ein wenig Zitronensaft dazu.
Das bereits duftende, kochend heiße aber noch flüssige Quittengelee in gut gereinigte Schraubgläser füllen und gleich verschließen. Ruhig und kühl stellen, dann geliert die Masse innerhalb von ein paar Stunden.
Nun steht dem Genuss nichts mehr im Wege. Quittengelee schmeckt aufs Frühstücksbrot oder zum Käse. Es passt auch ausgezeichnet zu Wildgerichten.
Wer noch übrige Quitten hat, der macht daraus am besten Quittensirup.
Ach ja – diesmal hatte ich beim Footshooting einen kleinen Helfer. Er wollte die Quitten unbedingt kosten, sehen sie ja ähnlich aus wie Äpfel 🙂
Ich habe sie in diesem Jahr zu Marmelade gekocht, auch sehr gut!
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