Der Weinviertler Birnenkuchen Verwandte einer Tarte Tatin.
Ich dachte mir, Tarte Tatin, das klingt irgendwie kompliziert. Ist es aber gar nicht, vor allem wenn man das Rezept ein wenig einfacher interpretiert und so im Handumdrehen – im wahrsten Sinne des Wortes, der Kuchen wird gestürzt – einen saftig frischen Birnenkuchen zaubert.
Wie schon im Artikel über den Salat mit den gebratenen Birnen erwähnt, Birnen sind super vielseitig verwendbar. Im Kuchen schmecken sie besonders gut, vor allem wenn ein wenig Karamell und Zimt mitschwingt, Joghurt den Kuchen saftig macht und Dinkelmehl dem Kuchen eine nussige Note verleiht. Mein Junior bevorzugt allerdings noch das Birnenmus von der Oma.
Nachdem ich am Montag spontan Besuch von einer Freundin bekommen habe, und Montag noch ein sonniger Herbsttag war, wo man gemütlich auf der Terrasse ein Glas Pfefferminztee genießen konnte während die Kinder friedlich daneben spielen (ja solche Momente soll es geben – sie dauern max. 10min lang 😉 ), habe ich eben diesen Birnenkuchen gezaubert – für den entspannten Nachmittag auf der Terrasse.
Das Geheimnis dieses Kuchens ist, dass die Birnen vorher karamellisiert und leicht gedünstet werden. Dann werden sie in die Form gegeben und mit Teig bedeckt. So bleibt alles schön saftig. Das Rezept habe ich mit Zwetschken in einem Heft eines Supermarktes gelesen und habe es – wie meist – ein wenig abgewandelt, vereinfacht und für meinen Geschmack angepasst. Mit dem Ergebnis bin ich höchst zufrieden, bis jetzt hat der Kuchen allen geschmeckt.
Rezept gestürzter Birnenkuchen
Für die Birnen:
- 4-5 große Birnen
- 2 EL Kristallzucker
- 60ml Weißwein
- 60ml Birnensaft
Für den Teig:
- 180g Butter
- 120g Feinkristall oder Staubzucker
- 1 gestrichener TL Zimt
- 3 große Eier
- 100g Naturjoghurt
- 160g Dinkel Vollkornmehl (Weizenvollkornmehl geht natürlich auch)
- 1/2 Packerl Backpulver
Zuerst mal den Ofen auf 180 Grad vorheizen.
Die Birnen schälen, den Strunk rauslösen und in Achteln schneiden. In einer heißen Pfanne 2 EL Kristallzucker schmelzen und leicht braun werden lassen (karamellisieren) und anschließend mit Weißwein und Birnensaft ablöschen und den Zucker aufkochen. Die Birnenstücke reinlegen und ca. 5min weich dünsten. Die Birnen sollen nur leicht weich werden aber noch bissfest sein, denn im Kuchen werden sie dann noch weicher. Die Pfanne mit den Birnen vom Herd nehmen und noch durchziehen lassen.
Für den Teig weiche Butter mit Zucker und den ganzen Eiern schaumig schlagen, Joghurt unterrühren. Mehl mit Zimt und Backpulver vermischen und unter die Masse heben.
Die Birnen (ohne den Saft) kreuz und quer in eine runde ofenfeste Form legen, die später gestürzt werden kann. Ich nehme dafür am liebsten eine runde, niedrige Silikonform, weil da der Kuchen sicher raus geht. Den Teig darüber streichen und ab ins Backrohr für ca. 30 Minuten.
Den Kuchen anschließend eine Viertelstunde abkühlen lassen und dann auf einen großen Teller stürzen. Abzuckern, aufschneiden und mit einem Klecks Schlagobers genießen. Dazu passt ein frisch aufgegossener Kräutertee. Einfach Minze oder Melisse im Garten pflücken und mit heißem Wasser übergießen und ziehen lassen.
Meine Freundin und ich haben den Kuchen genossen und die Kinder haben wirklich ein paar Minuten friedlich daneben gespielt – bis sie sich auch ein Stück vom Kuchen geholt haben…. Ich werde den Kuchen sicher wieder backen, eine frische Birnenlieferung von meinen Eltern ist heute bereits eingetroffen.
Ich wünsche euch einen gemütlichen, kulinarischen Herbst!